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Re-Grow: Wie aus vermeintlichem Abfall neues Gemüse werden kann

Re-Grow auf der Fensterbank: Die Lösung gegen Lebensmittelverschwendung? Wir zeigen, wie es geht und worauf man achten sollte.

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Irgendwann im Laufe des Jahres erklärte mir eine Freundin bei einem Besuch stolz, dass sie jetzt Re-Grow machen würde. Das sei ziemlich praktisch, denn so müsse sie viel weniger Salat, Frühlingszwiebeln und anderes Gemüse einkaufen und würde nebenbei auch noch viel Geld sparen. Auf dem Fensterbrett ihrer Küche befanden sich fein säuberlich aufgereiht mehrere Gläser, in denen ein Salatherz inklusive Wurzeln, ein paar abgeschnittene Frühlingszwiebeln sowie der obere Teil einer Karotte steckten, mit dem Ziel, weiter zu wachsen und neues verwertbares Gemüse zu produzieren.

Re-Grow nennt sich das, wie ich erfuhr. Kein neuer Trend, aber im Laufe der Sensibilisierung für mehr Wertschätzung von Lebensmitteln wieder in den Fokus gerückt. Ich war neugierig und kaufte mir ebenfalls einen Salat mit Wurzeln, um es zu Hause selbst einmal auszuprobieren.

Re-Grow: Gärtnern auf der Fensterbank

Einfach aus Gemüseresten, die in den meisten Fällen wohl in der Bio-Tonne landen würden, neue Pflanzen ziehen, die man dann auch noch ernten kann? Das klingt ehrlich gesagt, zu schön um wahr zu sein.

Rund 129 Kilogramm Lebensmittel wirft jeder von uns im Durchschnitt im Jahr weg. Das macht am Ende nicht nur riesige Müllberge, sondern geht auch ins Geld. Um dem etwas entgegenzusetzen, rückte durch die Zero-Waste-Bewegung auch die Idee, Gemüsereste in etwas Brauchbares zu verwandeln, wieder in den Fokus. Doch wie funktioniert das Ganze überhaupt und lohnt es sich?

Welches Gemüse eignet sich für Re-Grow?

Bevor man aber loslegen und aus den Resten von Gemüse neue Pflanzen ziehen kann, sollte man wissen, welche Sorten dafür überhaupt geeignet sind.

Wer, wie ich, noch keine Erfahrung mit der Methode hat, sollte zunächst mit etwas einfachem beginnen. Ein guter Anfang sind Salate mit Wurzelballen. Die gibt es mittlerweile in fast jedem Supermarkt zu kaufen. Du musst einfach den Salat samt Wurzeln in ein Glas mit Wasser stellen und die Blätter von außen nach innen abernten. Lass das Salatherz stehen, damit aus der Mitte heraus neue Blätter wachsen können und wechsle das Wasser alle paar Tage.

Neben Salat funktioniert die Methode auch mit anderen Gemüsesorten. Frühlingszwiebeln sind beispielsweise ein echter Re-Grow-Klassiker. Stelle die Lauchzwiebeln nach dem Kauf ebenfalls in ein Glas mit Wasser, sodass die Wurzeln gut bedeckt sind. Das Grün kannst du wie gewohnt ernten. Es wächst tatsächlich immer wieder nach. Etwas mehr Geduld erfordern Karotten. Schneide den oberen Teil der Möhre ab und stelle ihn in eine Schale mit Wasser. Aus dem Ende wächst nach einiger Zeit neues Grün, aus dem du zum Beispiel ein Pesto zubereiten kannst.

Salat und Co. von der Fensterbank: So klappt’s

Damit dein Salat im Wasserglas auch wirklich neue Blätter bildet, kommt es beim Re-Grow auf verschiedene Faktoren an. So spielt das Licht eine wichtige Rolle. Stelle die Gläser mit den Gemüseresten an einen hellen Ort. Perfekt ist eine Fensterbank oder ein Pflanzenlicht 🛒. Damit das Gemüse im Glas nicht schimmelt, sollte alle zwei Tage das Wasser gewechselt werden. Gemüse, das Wurzeln gebildet hat, kannst du in einen Topf mit Erde setzen. Außerdem ist Geduld gefragt, bis Salat, Frühlingszwiebeln und Co. sprießen, dauert es eine Weile.

Lohnt sich Re-Grow wirklich?

Manchmal braucht es mehrere Anläufe, bis aus den Frühlingszwiebeln neues Grün sprießt. Dranbleiben lohnt sich aber, denn Re-Grow kann sich gleich aus mehreren Gründen lohnen. Zum einen vermeidest du, dass noch verwertbare Lebensmittelreste im Müll landen. Zum anderen sparst du auch Geld.

Wie hoch die finanziellen Ersparnisse sind, hängt aber von ganz individuellen Bedingungen ab. Wer nur ab und zu Salat, Frühlingszwiebeln und Co. verarbeitet und das Gemüse sonst nur selten im Supermarkt kauft, wird weniger einsparen, als jemand, der viel Salat isst. Und auch wenn Re-Grow Gemüse nicht reicht, um sich komplett selbst zu versorgen, ersetzt das aus vermeintlichen Abfällen gezogene Gemüse doch den einen oder anderen Gang zum Supermarkt.


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