Ein einfacher schwarzer Kaffee ist dir zu langweilig? Dann gönn dir doch mal einen Pharisäer. Die Kaffeespezialität, die ihren Ursprung in Norddeutschland hat, genauer gesagt auf der nordfriesischen Halbinsel Nordstrand, ist perfekt für gemütliche Stunden an kalten Tagen.
Pharisäer: nordfriesisches Nationalgetränk
Kaffeespezialitäten mit Alkohol gibt es ja einige. Aber es gibt nur einen Pharisäer. Und genauso einzigartig wie das Getränk ist auch seine Entstehungsgeschichte und die beginnt mit einem besonders strengen Pastor in Nordstrand im Jahr 1872. Einer Legende nach entstand der Pharisäer bei einer Tauffeier, auf der auch jener strenge Pfarrer eingeladen war. Da die Taufgäste nicht den ganzen Tag auf Hochprozentiges verzichten wollten, kam der Gastgeber auf die Idee, Kaffee aufzubrühen und den in Tassen abgefüllt mit Rum und Zucker zu verfeinern.
Eine Haube aus Sahne sollte den verräterischen Alkoholgeruch überdecken und auf den ersten Blick war der der besondere Kaffee von den anderen ohne Rum nicht zu unterscheiden. Erst als die Gäste immer lustiger wurden, außer der Pfarrer, ahnte dieser, dass da etwas nicht mit rechten Dingen zugehen konnte. Er probierte und als er den Schwindel bemerkte soll er „ihr Pharisäer“ gerufen haben.
So kam der Kaffee nicht nur zu seinem Namen, sondern gilt seitdem auch als das Nationalgetränk der Nordfriesen. Er hat mindestens die gleiche Bedeutung wie der Tee für die Ostfriesen.
Ein original Pharisäer besteht aus starkem, schwarzen Kaffee, braunem Rum, Zucker und ungesüßter Schlagsahne. Serviert wird er in speziellen Pharisäer-Tassen.
Beim Trinken gibt es eine wichtige Regel zu beachten: Die Sahne darf nicht unter den Kaffee gerührt werden. Stattdessen trinkt man sich Schluck für Schluck durch eine kühle Sahneschicht, bis man schließlich den heißen süß-würzigen Kaffee erreicht. Einfach herrlich und genau das Richtige zum Aufwärmen nach einem langen Waldspaziergang im Herbst oder als Alternative zu Glühwein auf dem Weihnachtsmarkt. Er ist definitiv auch ein Must-Try im nächsten Nordfriesland-Urlaub! Aber daran denken: Bloß nicht umrühren, sonst ist eine Lokalrunde fällig!
Bist du auch ein Küstenkind im Herzen? Dann lass dir auf keinen Fall unsere anderen Norddeutschen Rezepte entgehen wie ein Labskaus, einen Steckrüben-Möhren-Eintopf oder gestovte dicke Bohnen.
Nordisches Flair für zu Hause? Das gibt es zum Beispiel mit diesem Türkranz aus Strandgut.

Zutaten
- 2 Tassen schwarzer Kaffee frisch aufgebrüht und stark
- 100 ml Schlagsahne ungesüßt
- 2 TL Zucker
- 40 ml brauner Rum
Zubereitung
- Brühe zuerst den Kaffee frisch auf und fülle ihn in zwei große vorgewärmte Tassen oder hitzebeständige Gläser. Tipp: Aus diesen Original Pharisäer-Tassen 🛒 schmeckt die Spezialität besonders gut.
- Schlage die Sahne steif und stelle sie beiseite.
- Gib den Zucker und je 20 ml Rum direkt in den heißen Kaffee und rühre kurz um.
- Setze die Schlagsahne vorsichtig mit einem Löffel auf den Kaffee, ohne sie zu verrühren und serviere den Pharisäer sofort.
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